Filmgespräch auf dem Dokfest: Nathan Farb und der Kalte Krieg

Filmgespräch auf dem Dokfest: Nathan Farb und der Kalte Krieg

Filmgespräch auf dem Dokfest: Nathan Farb und der Kalte Krieg

Mittwoch, 13. November 2024, 12:00 Uhr
Gloria Kino, Friedrich-Ebert-Strasse 3, 34117 Kassel
Festivaleintritt

Der amerikanische Fotograf Nathan Farb kann 1977 während des „Tauwetters“ im Kalten Krieg an einem kulturellen Austausch teilnehmen und in Nowosibirsk Familien porträtieren. Die faszinierende Serie, die Farb berühmt macht, zeigt stolze und offene Menschen. Über 40 Jahre später besucht der Künstler sie mit seiner Kamera wieder, diesmal am Vorabend eines heißen Krieges.

Nathaniel Knop erschließt mit seinem Film nicht nur das Werk von Nathan Farb, sondern auch die Persönlichkeit eines faszinierenden Künstlers.

In den siebziger Jahren stehen die Zeichen auf atomare Abrüstung zwischen den Großmächten. Symbolisch findet ein Kulturaustausch statt. Das Bolschoi-Theater gastiert in den Vereinigten Staaten, eine große Fotoausstellung der USA wird in der UDSSR gezeigt. Der junge, von Diane Arbus beeinflusste Fotograf mit europäischen Wurzeln darf mit der US-Delegation Nowosibirsk besuchen, wo er unzählige Porträts russischer Familien macht. Es gelingt ihm, das Polaroid-Material nach New York zu schmuggeln. Daraus entsteht sein erstes Fotobuch, das den Beginn seiner Karriere markiert. Im Zuge der Digitalisierung gelangt die Serie ins Internet, wo sich einige der Porträtierten von damals wiederfinden. Obwohl Farb sich seit Jahrzehnten von der Porträtkunst ab- und der Landschaftsfotografie zugewendet hat, kehrt er 40 Jahre später nach Sibirien zurück, um das Shooting mit einigen seiner „Modelle“ zu wiederholen. Auf die Zeitreise in die Siebziger des Kalten Krieges folgt eine Reise in die vom Kreml aufgeheizte Gegenwart am Vorabend des Angriffskrieges auf die Ukraine. (Livia Theuer)

Nathaniel Knop / Deutschland 2024 / 112 Min. / Englisch, Russisch / deutsche UT

In Kooperation mit: 41. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest

Im Anschluss an den Film gibt es Gelegenheit mit dem Filmemacher ins Gespräch zu kommen.

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